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Foto: Deutsche Kinderkrebsnachsorge

Kenth, 27 Jahre

Halbes Herz – volles Leben!

bin Kenth Joite und kam 1990 mit nur einem halben Herzen zur Welt. Diesen Herzfehler entdeckte man allerdings erst mehrere Wochen nach der Geburt und die Ärzte sagten, dass ich höchstens ein Jahr alt werde. Heute bin ich 27 Jahre alt.

Mehr über Kenth auf seiner Webseite.

Sport war immer sehr wichtig für mich

Schon als ich klein war, machte ich gerne Sport. Mit meinem Vater und seinen Freunden bin ich regelmäßig auf den Bolzplatz und habe mit ihnen Fußball gespielt. Durch den Sport verbesserte sich meine Lebensqualität deutlich. Zudem habe ich mehr oder weniger ganz normal am Schulsport teilgenommen. In den weiterführenden Schulen war ich jedoch vom Schulsport befreit. Im Herbst 2003 habe ich sogar eine Ausbildung zum Fußballschiedsrichter absolviert. Da ich selber kein Fußball spielen sollte / durfte, habe ich mich für die Schiedsrichterei entschieden.

Mit der Ausbildung begannen die Probleme mit meinem Herzen

Bis zu meiner Ausbildung beim Zoll im September 2008 hatte ich eigentlich nie Probleme mit meinem Herzen. Bis dato ging es mir sogar überdurchschnittlich gut. Mit der Ausbildung kamen dann aber auch die Probleme mit meinem Herzen und ich war regelmäßig in ärztlicher Behandlung. Von drei Jahren Ausbildung habe ich bestimmt ein Dreivierteljahr verpasst. Als meine Ärzte mir 2010 sagten, dass ich unbedingt ein neues Herz brauche und ohne vielleicht noch zwei Jahre leben würde, brach für mich eine Welt zusammen. Ich habe angefangen Schulden aufzubauen, habe Geld ausgegeben, da ich ja sowieso nicht mehr lange leben sollte, habe mich von vielen Freunden abgewandt usw.

Hilfe zur Verarbeitung bei der Reha

Erst eine Reha im November / Dezember 2010 hat mir geholfen, das Geschehen ein wenig zu verarbeiten. Mein Reha-Antrag aus 2010 wurde von der Rentenversicherung dann gleichzeitig in einen Rentenantrag umgewandelt und seit dem Ende meiner Ausbildung im Sommer 2011 bin ich Rentner wegen der vollen Erwerbsminderung. Im Frühjahr 2011 wurde ich dann zur Listung für eine Herztransplantation ins Krankenhaus bestellt und lag dort einige Wochen für alle Untersuchungen. Nachdem ich eigentlich zur Listung bereit war, sagten meine behandelnden Ärzte mir und meinen Eltern in einem Gespräch, dass eine Transplantation bei mir nicht durchgeführt werden kann. Da ich psychisch ziemlich am Boden war, habe ich für Juli 2011 wieder eine Reha in der Nachsorgeklinik Tannheim beantragt, zu der ich mittlerweile mindestens einmal im Jahr fahre. Vor allem Michael Malina, welcher leider nicht mehr in der Klinik arbeitet, hat mir wahnsinnig geholfen, das Ganze zu verarbeiten. Aber auch der Sport, der Fußball hat dazu beigetragen, das alles hinter mir zu lassen.

Heute habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, mit meiner Geschichte anderen Betroffenen in ähnlichen Situationen zu unterstützen und zu helfen, wo ich kann. Seitdem ich Rentner bin und mich wirklich nur noch auf mich, meine Herzensprojekte und meine Hobbys konzentrieren kann, hat sich meine Lebensqualität um ein vielfaches verbessert und auch meinem Herzen geht es um einiges besser.

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