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Leben mit Herzfehler

Sport macht stark

​Kinder und Jugendliche mit angeborenen Herzfehlern werden manchmal aus Unsicherheit oder Angst vor negativen Folgen von Eltern, Erziehern, Lehrkräften oder Ärzten in ihrem natürlichen Bewegungsdrang gebremst. So geraten sie in einen Teufelskreis aus Bewegungsmangel und motorischen Defiziten, der sie auch unter Gleichaltrigen zunehmend sozial isoliert.

Es gilt: „So viel Normalität wie möglich.“

Dass Sport für die meisten herzkranken Kinder unter Berücksichtigung der jeweiligen körperlichen Einschränkungen möglich und sinnvoll ist, zeigte sich bei unseren ambulanten Kinderherzsportgruppen. Dabei verbessern sich nicht nur die Körperkoordination und Körperbeherrschung der Kinder, sondern es findet auch positive Entwicklung im psychosozialen Bereich statt.

Wir bieten Sportwochen für herzkranke Kinder und Jugendliche an, z.B. Reiter- und Segelwochen.

Unser Arbeitskreis Kinderherzsportgruppen koordiniert bundesweit Kinderherzsportgruppen bzw. gibt Starthilfe bei der Etablierung neuer Gruppen. Diese helfen herzkranken Kindern, die im Schul- oder Breitensport oft „auf der Bank sitzen müssen“, ihre Leistungsgrenzen auszuprobieren und ihre Bewegungsmöglichkeiten einzuschätzen. Sie sind oft das „Sprungbrett“, um erfolgreich und ohne falsche Hemmungen am Schul- und Breitensport teilnehmen zu können.

Aktuelles

Bessere Belastbarkeit durch Sport

Mehr Aktivität bedeutet weniger Einschränkungen der Lebensqualität und der Belastbarkeit bei Erwachsenen mit AHF (EMAH). Unter Berücksichtigung von Faktoren wie Schweregrad des Herzfehlers, Operationen, Alter, Versorgung mit Betablockern und Schrittmacher sowie Sauerstoffsättigung waren bei „bewegten“ Teilnehmern die Lebensqualität und die Belastungsfähigkeit deutlich besser. Eine gute Hilfe bietet dabei schon im Kindesalter das Sportattest, mit dem der Kinderkardiologe mit wenigen Klicks ein individuelles Profil erstellen kann und damit Eltern, Lehrern, Trainern usw. Sicherheit und Orientierung an die Hand gibt.

Befreiung vom Schulunterricht und Überbehütung (Overprotection) führte bei EMAH vielfach zu einer unsportlichen Lebensweis. Dabei verbessert bei ihnen adäquates körperliches Training und eine individuell angemessene Belastung Ausdauer, Geschicklichkeit, Schnelligkeit und Beweglichkeit sowie Teamgeist und soziale / berufliche Integration. Natürlich muss vorab geklärt werden, ob sportliche Aktivitäten gesundheitliche Gefahren bedeuten könnten und welche Intensität angemessen ist. Von Wettkampfsportarten, Turnen, Klettern und Kampfsportarten mit hohen statischen Belastungen muss meist abgeraten werden, geeignet sind eher dynamische Sportarten ohne hohe Verletzungsgefahr.

Die Bewertung der Sporttauglichkeit kann nicht durch die übliche Leistungsdiagnostik erfolgen. Daher sollten die Hausärzte EMAH ermuntern, sich wenigstens einmal in speziellen EMAH-Zentren bzw. -praxen vorzustellen. Schätzungsweise leben in Deutschland 200.000 bis 280.000 EMAH, von denen viele glauben, dass sie nach der in der Kindheit erfolgten Behandlung entweder geheilt seien oder eine Heilung nicht möglich sei. Sport könnte ihnen jedoch zu mehr Selbstsicherheit und erhöhter Belastbarkeit verhelfen.

Weitere Informationen:
Leben mit Herzfehler – Erwachsene mit AHF
Bericht: Sport mit angeborenem Herzfehler erhöht Belastbarkeit

Neues Sportkardiologisches Netzwerk

berät bei Fragen zu leistungsorientiertem Sport und Herz-Kreislaufsystem

Hochleistungssportler, aber auch hochmotivierte Amateursportler, gehen beim Training und vor allem beim Wettkampf häufig bis an die Grenzen ihrer körperlichen Belastbarkeit. Auch Kinder mit angeborenem Herzfehler können und sollen Sport treiben.

Tipps, was ihre Eltern, Lehrer und Trainer dabei beachten müssen, gibt es in der Broschüre “Sport macht stark”. Mit einem Sportattest können Kinderkardiologen einfach und mit wenig Aufwand genau definieren, welche Sportart und welche Belastungsformen ratsam sind und was ggf. tabu ist und zwar durch Anklicken weniger Textbausteine.

Sportler, besonders professionelle Leistungssportler, stellt man sich gemeinhin als kerngesund, topfit und extrem leistungsfähig vor. Manche haben jedoch gravierende gesundheitliche Probleme, z.B. Herz-Kreislauferkrankungen; so machen z.B. immer wieder Fußballer Schlagzeilen, die auf dem Spielfeld zusammenbrechen. Leistungssportler werden regelmäßig mit Ruhe- und Belastungs-EKG sowie Ultraschall des Herzens ärztlich untersucht. Bei Hobbysportlern gibt es dagegen Defizite in der sportmedizinischen Versorgung. Zwar entstehen durch hochtechnisierte diagnostische Verfahren neue Möglichkeiten. Diese können aber oft nur von spezialisierten Ärzten gehandhabt werden.

Trotz aller positiven Effekte von Sport und Bewegung werden mitunter auch bei Leistungssportlern ernste kardiovaskuläre Zwischenfälle beobachtet. Ursache sind häufig Herzkrankheiten oder akute Infekte, die oftmals bislang unerkannt blieben. Auch verschiedene Formen des Dopings können schädigende Effekte auf das Herz-Kreislaufsystem haben. “Um gesundheitliche Gefährdungen auszuschließen oder zu minimieren, ist daher intensive sportmedizinische und trainingswissenschaftliche Diagnostik und Betreuung erforderlich”, so Prof. Dr. Hans-Georg Predel, Leiter der Abteilung Präventive und rehabilitative Sport- und Leistungsmedizin im Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin der Deutschen Sporthochschule Köln und Initiator des Sportkardiologischen Netzwerks Köln t. In Zusammenarbeit mit dem Olympiastützpunkt Rheinland und mit renommierten Partnern aus Kardiologie, Sportmedizin und Sportwissenschaften wird der Schwerpunkt “Sportkardiologie” interdisziplinär ausgebaut, um die sportmedizinische Versorgung im Leistungs- und Amateursport weiter zu optimieren.

Auch Menschen mit angeborenem Herzfehler können sich bei sportrelevanten Fragen an das Netzwerk wenden.

Weitere Informationen:
Sportkardiologisches Netzwerk Köln
Tel.: 0221 4982-4310
patientensekretariat@dshs-koeln.de

Quelle:
www.idw-online.de/de/news656896

Neue Studie ermutigt Kinder mit Herzfehlern zum Sport

Es passiert nicht oft, aber wenn es geschieht, ist das Medienecho groß. Wenn Spitzensportler mitten in einem Wettkampf tot zusammenbrechen, stellt sich oft hinterher als Ursache eine Herzerkrankung heraus. Dies verunsichert vor allem Menschen, die selbst einen angeborenen Herzfehler (AHF) haben.

Viele Eltern halten ihr herzkrankes Kind aus Angst vom Sport ab. Eine neue Studie scheint nun teilweise Entwarnung zu geben.

Sehr hilfreich ist auch ein Sportattest, das Ihr Kinderkardiologe mit sehr wenig Aufwand ausstellen kann. Dieses Attest listet genau auf, welche Belastung geeignet ist, welche vermieden werden soll und stellt eine große Entlastung für Erzieher, Lehrer (vor allem Sportlehrer) und Trainer in Breitensportvereinen dar.

Eine Kinderherzsportgruppe ist oft das “Sprungbrett” zum Sportverein. Unsere regionalen Sportgruppen finden Sie hier.

Herzfrequenzvariabilität

Rasche Veränderungen im Herzrhythmus entstehen bei großer Anspannung oder Stress, wenn man sich sportlich übernimmt oder falsch trainiert. Auch Kinder mit angeborenen Herzfehlern und/oder Herzrhythmusstörungen sollten, je nach Einschränkungen bzw. Leistungsfähigkeit geeignete Sportarten in individueller Intensität ausüben. Hilfreiche Informationen dazu gibt es in unserer Broschüre „Sport macht stark“:

Aktuelle Studien zeigen, wie durch ein Training, das die Herzfrequenzvariabilität (HRV) berücksichtigt, Risikofaktoren wie Kreislaufkollaps, Herzrhythmusstörungen bis hin zum plötzlichen Herztod, vermieden werden können. Besonders das Hochleistungstraining wird gesteuert durch eine autonome Kontrolle von verschiedenen Parametern der HRV und fungiert so als sensibler Marker zur individuellen Feinabstimmung der Trainingsbelastungen und zur Regenerationssteuerung. Die Europäische Gesellschaft für Kardiologie hat 2015 die HRV-Leitlinie aktualisiert.

Mehr Info: www.idw-online.de/de/news668673

Bundesjugendspiele mit Behinderung

Dieses Programm lehnt sich sehr stark an das Handbuch Bundesjugendspiele an, so dass Schüler/innen mit Behinderung in den normalen Ablauf der Bundesjugendspiele integriert werden können. Die allgemeinen Bestimmungen der Bundesjugendspiele gelten analog.

Das Programm kann sowohl in Regelschulen als auch in Förderschulen angewendet werden. Die Angebotsform des Wettkampfes bietet sich insbesondere bei den Förderschwerpunkten körperliche und motorische Entwicklung, Sehen und Hören an, da bei diesem die individuelle Leistung in den Sportarten Leichtathletik und Schwimmen bewertet wird. Das Gerätturnen zählt nicht zu den Behindertensportarten, da für viele Behinderungsgruppen die Übungen zu komplex sind und eine zu hohe Unfallgefahr besteht. Daher sieht dieses Programm die Teilnahme von Schülern/innen mit Behinderung am Gerätturnen und somit auch am Mehrkampf nicht vor.

Mehr Info

Weitere Informationen

Broschüre "Sport macht stark"
Übersicht Kinderherzsportgruppen

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  • Kinderherzchirugie
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  • BVHK Mitgliedsvereine
  • Herzsportgruppen

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Quelleninfos:
Foto: EnvatoElements/tan4ikk