Alles im Leben hat einen Sinn, mach dir keine Gedanken darüber, was dir heute Schlechtes widerfahren ist, eines Tages wird es aus einem guten Grund passiert sein.
Mein Name ist Nia, ich bin 21 Jahre alt und bin seitdem ich denken kann, herzkrank. Meine Geschichte:
Mein Hausarzt hat im Alter von vier Jahren bei mir “merkwürdige” Herzgeräusche entdeckt, woraufhin meine Eltern mit mir in eine Klinik nahe meiner Heimat gefahren sind. Dort wurde ihnen gesagt, dass die Ärzte nichts mehr für mich tun können. Das einzige, was ich von dieser Klinik noch weiß ist, dass ich mit einem weiteren Mädchen in einem Zimmer gelegen habe, bei dem Tag und Nacht die Fenster mit einer Jalousie verdeckt waren, auf der Monde und Sterne zu sehen waren. Die Ärzte dort fand ich als kleines Kind super grässlich. Sie haben versucht mir einen Zugang zu legen und haben in jede Hand drei Mal reingestochen, bis es endlich geklappt hat.
Dann sind meine Eltern mit mir ins Herzzentrum gefahren (es war die beste Entscheidung). Dort wurde diagnostiziert, dass ich einen Ventrikel-Septum-Defekt (VSD) habe und weil dieser zu spät entdeckt wurde, habe ich noch pulmonale Hypertonie (Lungenhochdruck) bekommen. Mit vier Jahren hatte ich dann meine erste Herz-OP, bei der mir ein Banding an die Lungenarterie gesetzt wurde, damit meine Lungenkrankheit nicht weiter fortschreitet. Seitdem muss ich alle halbe Jahr ins Herzzentrum, um meine Werte prüfen zu lassen. Und jeden Monat muss ich zum Hausarzt, um meine Blutwerte zu kontrollieren. Ich hatte nach meiner OP 85% Sauerstoffsättigung und durch das Wachstum lebe ich mittlerweile mit 75%.
Ich verbinde viele negative Erlebnisse mit dem Herzzentrum, weil ich als kleines Kind dort viel Zeit verbracht habe und immer, wenn ich an diesen Ort zurückkehre an die vielen unangenehmen Untersuchungen, Spritzen, Narkosen, etc. denken muss. Seitdem ich älter bin, muss ich zum Glück nicht mehr so viel Zeit dort verbringen, da meine Werte (bis auf 2016) stabil sind und ich mit meiner Krankheit gut leben kann. Ich habe außer meiner Herzkrankheit noch viele andere Diagnosen, die aber alle zum Glück nicht bei Weitem so einschränkend sind, wie mein Herzfehler.
Meine Familie hat mir mit sieben Jahren das erste eigene Pferd ermöglicht. Der Sport mit den Pferden gibt mir viel Kraft und macht mir Mut. Ich bin sehr dankbar dafür, eine Familie zu haben, die mich dabei unterstützt und mir das ermöglicht.
Ich hoffe, dass ich noch viele andere, kranke Menschen dazu ermutigen kann, niemals aufzugeben und immer, auch in schwersten Zeiten, an sich zu glauben. Passend dazu habe ich einen Adventskalender über herzkranke Menschen organisiert. Damit wollen wir Mut machen und zeigen, dass auch wir normal leben können. Ich denke, dass ich ihnen damit zeigen kann, dass sie unbeschwerter leben können, weil sie sehen, dass sie nicht alleine sind:
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