Es ist wichtig und hilfreich, wenn auch schon sehr junge herzkranke Kinder genau wissen, warum sie spezielle Verhaltensmaßregeln beachten, bestimmte Nahrungsmittel meiden oder regelmäßig ihre Medikamente einnehmen müssen.
Generell gilt: Das herzkranke Kind soll keine Prinzenrolle einnehmen, weder zu Hause noch in der Schule. Permanente Sonderbehandlung führt zu Ausgrenzung. Trotzdem ist es wichtig, dass sowohl im Kindergarten als auch in der Schule Betreuer und Lehrer auf die Begleitung chronisch kranker Kinder vorbereitet sind, ihre Medikation kennen und auf Notfälle reagieren können. Vorab schätzt ein Arzt die Leistungsfähigkeit des Kindes ein. Vor allem beim Sportunterricht ist es für Lehrer wichtig zu wissen, welche Medikamente Ihr Kind nimmt. Arzneimittel zur Entlastung des Herzens (Digitalispräparate, Antiarrhythmika, ACE-Hemmer) können zur Senkung der Herzfrequenz führen. Nehmen Kinder Blutgerinnungsmedikamente, muss die Verletzungsgefahr besonders minimiert werden. In Absprache mit der Schule können häufige Klassenraumwechsel und Treppensteigen vermieden werden.
Lassen Sie sich von dem Sozialdienst Ihrer Klinik über Nachteilsausgleiche beraten, wie Fahrdienst oder Verlängerung von Prüfungszeiten. Trotzdem kann es aus verschiedenen Gründen zu Problemen kommen. Medikamente beeinträchtigen häufig die Konzentrationsfähigkeit und damit auch die Lern- und Leistungsfähigkeit der herzkranken Kinder in der Schule. Insbesondere beim Schwimmunterricht schämen sich manche Kinder für ihre Narben und haben Angst vor Hänseleien. Möglicherweise entstehen diese nur aus Unsicherheit der anderen Kinder. Hier ist es wichtig, dass Sie Ihrem Kind das nötige Selbstbewusstsein und Kenntnisse über seine Krankheit vermitteln, damit es sicher reagieren kann. Suchen Sie auch den Dialog mit Mitschülern. Information ist die beste Prävention.